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Die Erdkröte (Bufo bufo)

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Meist Anfang April höre ich die Kröten an meinen gepachteten Weihern. Sie paaren sich zu dieser Zeit am Uferrand. 2012 habe ich sie gezählt und habe bei 50 aufgehört. In diesem Jahr waren sie wegen der anhaltenden Kälte etwas später dran.

Die Männchen umkllammern die Weibchen, sobald sie sie sehen. Dies kann auch schon bei der Massenwanderung zum Laichgewässer geschehen. Dann trägt die Frau den Mann. Da die Männchen, die ca. 2 cm kleiner sind als die Weibchen, meist in Überzahl sind, kommt es des Öfteren vor, dass andere Männchen umklammert werden. Dann hört man den Hilfeschrei der männlichen Erdkröte die etwas anders klingen als der Paarungsruf.

Die Weibchen legen die ca. 5000 schwarzen Eier in 3 bis 5 Meter langen Laichschnüren in Weihern und Teichen ab, die sie um Pflanzen und Äste wickeln. Daraus entwickeln sich die Larven bzw. die Kaulquappen, die vollständig schwarz sind und in Schwärmen durchs Gewässer ziehen. Das fertige Individuum jagt dann meist in der Nachtzeit nach Ameisen, Käfer, Regenwürmer, Spinnen, Tausenfüßler und Landschnecken, weswegen die Kröte beim Gärtner willkommen ist. Das Gerücht, dass man beim Anfassen der Kröte Warzen bekommt, ist falsch. Man sollte beim Anfassen der Kröte die Schleimhäute, die sich an Mund, Nase und Augen befinden nicht berühren und auch sich nachher die Hände waschen. Dann kann nichts passieren.

Kröten haben auch viele Feinde. Vögel wie Mäusbussard, Uhu und Waldkauz fressen diese gerne. Am schlimmsten ist aber der Iltis. Der tötet im Blutrausch massenhaft Kröten und stapelt sie in der Nähe des Gewässers. Eine andere Meinung besagt, dass der Itlis sich hier einen Nahrungsvorrat anlegt. Beides ist aber nicht erwiesen. Ich habe solch gestapelte Erkröten noch nicht entdeckt. Ein weiterer schlimmer Feind der Erdkröten ist die Krötenschmeißfliege. Sie legt meist ihre Eier an der hinteren Kopfregion der Bufo Bufo ab, wo dann die daraus ausschlüpfenden Larven in die Nasenlöcher kriechen. Sie ernähren sich dann von den dort befindlichen Schleimhäuten und gelangen so in die Augenhöhlen und Gehirn, wo sie weiterfressen, sich verpuppen und dann den Kadaver als fertige Fliege verlassen. Das muss ein qualvoller Tod für die Kröten sein.

Ein weiterer Feind sind die Ringelnattern, die sich in größerer Anzahl auf meinen Weihern befinden. Wenn sich die Ringelnatter annähert, bläht sich die Erdkröte auf und es kann sein, dass die Schlange aufgrund der Größe die Beute verschmäht.



Text und Bild: Siegfried Meißner