Natur- und Vogelschutz
Für ihr natürliches Umfeld sind Vögel bestens gerüstet. Sie sehen wesentlich besser als Menschen und können beispielsweise in sicherem Flug rasch durch dichtes Geäst von Bäumen oder einer Hecke fliegen. An unsere mondernen Städte hingegen sind sie nicht angepasst.
Glas wird Vögeln zum Verhängnis, weil es die Landschaft spiegelt oder durchscheinen lässt. Die Scheiben täuschen den Tieren eine Flugbahn vor. Sie wollen den nächsten Baum ansteuern oder gen Himmel fliegen - und schlagen gegen eine Glasscheibe. An Wohnzimmerfestern und Glasfassaden, an Wintergärten und verglasten Brücken, Wartehäuschen und Lärmschutzwänden verunglücken jährlich Millionen von Vögeln. Zur Brutzeit verhungert oft noch der verwaiste Nachwuchs im Nest. Da die meisten Vögel beim oder nach dem Aufprall sterben, lernen sie nie, Scheiben zu meiden.
Weitere Themen unter Dokumente/Vogelschutzwart.
Frühjahr 2024 habe ich einen Schellentenkasten für die Kronstettener Weihern gebaut, da sich dort mehrere Wochen ein Schellentenpaar befand. Leider sind sie weggezogen. Dafür hat eine Tafelente 4 Junge großgezogen. Leider ist, entgegen der vergangenen 30 Jahre, keine Ente um diese Zeit mehr zu sehen. Aber ich höre dauernd den Habicht, der wahrscheinlich seinen Nachwuchs großzieht. Das Nest habe ich noch nicht gefunden.
Vogelschutzbericht OWV Schwandorf 2018/19
Momentan sind 125 Nistkästen zu betreuen. Etwa die Hälfte davon sind Fledermauskästen. Diese müssen jährl. gesäubert und deren Zustand bzw. Besetzung erfasst werden und in einer Statistik an den Hauptvogelschutzwart der 56 Zweigvereine des OWV, gesendet werden. So kann sich der Hauptverein ein Bild über die Vogel- und Fledermauswelt entlang des Oberpfälzer Waldes machen.
Insgesamt waren über 50 Prozent der Nistkästen besetzt, was etwa der Menge der letzten Jahre angleicht.
Beim Reinigen der Kästen halfen mir Dominik Götz, Johann Winter und Wolfgang Hermann.
Unsere Nistkästen befinden sich am Kreuzberg, am Kronstettener Weiher, im Schlosspark Fronberg, am Hammergraben in Fronberg, am Weinberg am Jakobsweg entlang und am Weinberg vom Spielplatz Richtung ehem. BGS-Kaserne.
An letzter genannter Örtlichkeit haben wir im letzten Jahr zwei Nistkästen für den seltenen Gartenrotschwanz aufgehängt. Leider ist er dieses Jahr nicht gekommen. Er überwintert in Afrika und bis zu seiner Ankunft wurde das Einflugloch verschlossen gehalten, sodass kein anderer früher Vogel den Nistplatz besetzt. Als Ausgleich hat dann in einem der beiden Kästen ein Trauerschnäpper gebrütet, ein ähnlich seltener Vogel, der auch an den Kronstettener Weiher jährlich brütet. Wolfgang Hermann vom LBV überwacht diese beiden Kästen, weil er an dieser auch Örtlichkeit wohnt. Heuer hatte er die Trauerschnäpper wieder gesichtet. Sicherlich brüten sie dort auch wieder.
Ansonsten wäre noch der Turmfalkenkasten am Müllkraftwerk zu erwähnen, der dort 2010 vom OWV Schwandorf und dem Müllkraftwerk in knapp 50 Meter Höhe aufgehängt wurde. Anfangs hatten wir jedes Jahr eine Erfolgsmeldung in Sachen dortiger Aufzucht der Turmfalken. Mittlerweilen brüten dort mehrere Paare an geschützten Nischenplätzen.
Die Wasserfledermaus hatte wieder ihre Wochenstube an den Kronstettener Weihern, an denen wir mittlerweilen jedes zweite Jahr unser Grillfest veranstalten.
Am 24.11.2018 nahmen Birgit Symader und meine Wenigkeit an der Jahrestagung der nordbayeirischen Fledermausschützer teil. Diese findet jedes Jahr in der Uni Erlangen im Hörsaal für Biologie statt. Dort referierten mehrere Spezialisten über Schutz und Förderung der Mopsfledermaus, Biodiversität der Fledermäuse am bay.-böhmischen Grenzgebiet, wo findet man graue Langohren, Fledermäuse im Weinlandkreis Kitzingen und so weiter.
Am besten konnte ich mich noch an Frau Dr. Irmhild Wolz aus Neunkirchen am Brand erinnern. Sie untersuchte die Nahrung des grauen Langohres, einer der ca. 28 Fledermausarten, die in Deutschland vorkommen. Die Nahrung wurde dann mit dem Mikroskop untersucht und bestimmt. Manche Sachen sehen sich sehr ähnlich und man ist auf die Idee gekommen, die gefressenen Tiere mit einer DNA-Analyse zu bestimmen. Man glaubt, dass diese Methode sehr genau ist. Aber man staunte nicht schlecht, dass als Ergebnis diese Fledermaus laut DNA-Analyse einen Schweinswal gefressen hatte.
Ich hoffe, dass in Zukunft keine solch überdimensionierte Fledermaus in unserer Natur vorkommt.
Fachwart für Vogelschutz
Siegfried Meißner
Auch 2015 wurde wieder an der selben Stelle eine Wochenstube mit Wasserfledermäusen festgestellt mit mindestens 23 Exemplaren.