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Nashornkäfer (Oryctes nasicornis)

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Der „Gemeine Nashornkäfer“ gehört zur Familie der Blatthornkäfer. Die flugfähigen erwachsenen Käfer sind zwischen 2,5 und 4 cm lang, kastanien- bis dunkelbraunglänzend. Nur das Männchen trägt ein ca. 1cm langes Horn. Das Weibchen hat an der Stelle des Horns einen kleinen Höcker.

Die erwachsenen, dämmerungsaktiven Käfer schlüpfen in warmen Juninächten und leben ca. vier Wochen. Vermutet wird, dass sie im adulten Stadium keine Nahrung aufnehmen. Ihr Fluggeräusch ist deutlich zu hören. Das Verbreitungsgebiet des sehr selten gewordenen Käfers umfasst Nordafrika und Europa.

Die Weibchen legen ihre Eier an verrottenden Bäumen, Altholzhaufen etc. ab. Da diese natürlichen Brutmöglichkeiten immer seltener werden sind sie zunehmend auf Kompost-, Sägespan-, Rindenmulch- und Holzschnitzelhaufen oder ähnliches angewiesen. Aus den Eiern entwickeln sich bis zu 12 cm lange Larven die sich ausschließlich von verrottendem Holz ernähren. Temperaturabhängig bauen sich die Larven nach etwa 2 bis 5 Jahren einen Pflaumenengroßen Kokon in dem sie sich verpuppen und zum fertigen Käfer entwickeln.

Wer dem Nashornkäfer helfen möchte sollte Komposthaufen nicht vor Ende Mai umsetzen. Sollten sich große, weiße Larven finden diese bitte wieder in gesiebten Kompost zurück setzen, leicht bedecken und mit Holzschnitt oder Sägespänen etc. gut versorgen. Wer etwas Glück hat kann dann im nächsten Juni vielleicht einen dieser beeindruckenden Käfer bewundern.

Die Käfer sind sehr selten geworden. Ich habe bisher erst einmal einen, leider schon toten, Käfer gefunden. Das war 2011 an Pfingsten auf dem Eixlberg, an einer gefällten und liegen- gelassenen Eiche.



Text: Erwin Mayer