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Kornelkirsche

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Die Besonderheit:

Das Holz der Kornelkirsche mit dem rötlich-weißen Splint und dunklen Kern ist so hart und schwer, dass es im Wasser sinkt. Es ist das härteste Holz, das in Europa wächst. Große Popularität hat das Holz der Kornelkirsche im ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhundert als Spazierstock bekommen, den besonders haltbaren Knotenstock, den Ziegenhainer Bauern aus den geschälten Ästen herstellten. Ein echter Ziegenhainer Spazier- und Wanderstock kostete 7,50 DM.



Ihr Erscheinungsbild:

Der in Süd- und Mitteleuropa verbreitete Baum wächst langsam. Da er aus dem Mittelmeerraum stammt, liebt er Wärme und benötigt einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Die Höhe von knapp acht Metern erreicht er erst nach 50 Jahren. Er beeindruckt durch seine schöne Wuchsform und ist sehr robust. Schon im Februar blüht er mit einer Fülle kleiner gelber Dolden, die so früh eine wichtige Nektarquelle für Insekten sind. Im Spätsommer entwickeln sich kirschenähnliche, essbare Früchte. Junge Triebe sind grünlich behaart. Die Blätter erscheinen nach der Blüte, sind oval zugespitzt und unterseits heller. Die Herbstfärbung ist gelb oder orange. Die Früchte sind nicht giftig.



Pflanzung und Bodenansprüche:

Der Boden sollte durchlässig, gut drainiert und kalkhaltig sein. Trockenheit wird besser vertragen als Staunässe und saurer Boden. Die beste Pflanzzeit ist der Herbst, es geht jedoch auch problemlos im Frühjahr. Bei normalen Bodenverhältnissen braucht die Pflanzgrube nicht tiefer als 30 bis 50 cm zu sein, je nachdem wie groß die Pflanze ist, die man aus der Baumschule bezogen hat. Der Durchmesser der Pflanzgrube muss so bemessen sein, dass die Wurzeln bequem darin Platz haben. Vor der Pflanzung mischt man ungefähr einen halben Eimer voll ausgereiften Kompost mit dem Aushub. Dann setzt man den Baum in die Grube, füllt die Erde in die Zwischenräume der Wurzeln, tritt gut fest und wässsert. Bei sehr späten Pflanzungen ist eine Mulchdecke mit Laub empfehlenswert.



Pflege:

Kornellen brauchen nur im ersten Jahr als Pflege Kompostdüngung und Mulchdecke, danach nicht mehr.



Schädlinge:

Saugende Blattläuse erzeugen gekräuselte und verklebte Blätter. Spritzen mit Rhabarberblätter- oder Rainfarnbrühe schafft Abhilfe.



Ernte:

Geerntet wird, wenn die Früchte tiefrot ausgefärbt sind.



Vermehrung:

Da sich die Triebe leicht und problemlos bewurzeln, kann man auch einfach Triebe in den Erdboden stecken. Um eine Formhecke (gerne zur Zeit des Barocks verwendet) zu erhalten, steckt man alle 50 cm einen Trieb in den feuchten Boden. Diese möglichst einjährigen Triebe sind nach kurzer Zeit bewurzelt und beginnen ihrerseits wieder zu treiben. Voraussetzung ist allerdings, dass sie feucht gehalten werden. Wenn der Boden austrocknet muss gegossen werden. Eine Hecke bietet vielen Vogelarten Nahrung und Unterschlupf und kann auch durch Samen Vermehrung finden. Dies ist allerdings sehr schwierig. Die Kornelkirsche ist vielfach durch Züchtung veredelt worden, um einerseits den Schmuckwert zu verbessern und andererseits die Früchte bis zum dreifachen der Wildform zu vergrößern. Zu den bekanntesten Ziersorten gehören: Alba (fast weiße Früchte), Aurea (gelbe Blätter, rote Früchte), Flava (gelbe Früchte), Variegata (mit sehr regelmäßigen, weißrandigen Blättern). Zu den Fruchtsorten gehören: Macrocarpa (große, birnenförmige Früchte), Jolico (große Früchte, geringer Kernanteil) und Schumener (große, langovale Früchte).



Verwendung:

Die Kornelkirschen sind ausgezeichnete Vitaminspender, da sie acht bis neun Prozent Traubenzucker und Fruchtzucker, viele organische Säuren und 70-125 mg Vitamin C pro 100g Frischsubtanz enthalten. Die rohen Früchte schmecken sehr sauer und eignen sich zum Frischverzehr nur bedingt. Sie werden zu Gelees, Kompott und Konfitüren verarbeitet. In Österreich stellt man aus den Früchten den sogenannten "Dirndl-Essig" her. Viel Spaß mit einer neuen ganz alten Nutzpflanze in Eurem Garten.



(Quelle: Winke - für den Biogärtner - Herbst 2012)