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Ringelnatter

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Im Mai 2014 hatte ich das seltene Glück, eine Ringelnatter zu beobachten, die gerade eine Erdkröte verschlingt. Das Foto dazu ist an meinen gepachteten Weihern entstanden. Es war gar keine Mühe. Die Schlangen sind in dieser Lage hilflos und rühren sich nicht, auch wenn man eine Nahaufnahme macht. Das große Kaliber der Erdkröte kann die Ringelnatter verschlingen, weil sie wie alle Schlangen, kein Gelenk an den Kiefern hat sondern ein elastisches Band.

Ausser Lurche frißt diese Schlange auch noch Fische seltener aber Eidechsen und Mäuse. Wie alle Nattern, verschlingt sie die Beute lebendig. Es gibt weltweit etwa 2500 verschiedene Nattern, wobei in Mitteleuropa nur 21 leben. In Deutschland gibt es ausser der Ringelnatter noch die Schling- oder Glattnatter, die Würfelnatter (eine Wassernatter wie die Ringelnatter, nur seltener) und in einzelnen Gebieten die Äskulapnatter, die größte unserer heimischen Schlangen.

Bei der Ringelnatter ist das Männchen etwa 70 cm lang, während das Weibchen eine Länge von 1 m erreicht. Die Paarungszeit liegt in den Monaten April/Mai. Im Juli legt sie dann 10 – 30 weichhäutige Eier in Komposthaufen, Baumstümpfen oder Moospolster. Nach 8 – 10 Wochen schlüpfen dann die ca. 15 cm langen Jungtiere. Diese Ernähren sich vorerst von Würmern und Kaulquappen. Die normalerweis scheue Schlange kann sich auch bei Bedrohung tot stellen, läßt die Zunge heraushängen und gibt eine stinkende Flüssigkeit aus der Kloake ab. Vielleicht kann ich so etwas auch mal fotografieren. Selbst gesehen habe ich dass noch nicht.

Der gute Schwimmer und Taucher lebt gerne in pflanzenreicher Ufernähe, Sumpfwiesen, Moore, Waldräder, Gärten und Parks. Die Ringelnatter überwintert in Erdspalten und Komposthaufen. Das Erkennungsmerkmal der ungiftigen harmlosen Schlange, die nicht einmal beißt, sind die halbmondförmigen hellen Hautschuppen. Beissen tut sie nicht. Aber gefährlich zischen, so dass man Respekt bekommen könnte. Aber wie das Sprichwort schon sagt: Hunde die bellen beißen nicht. Und wenn sie nicht vorher vom Schlangenadler gefressen wird, wird sie ca. 20 Jahre alt.



Text und Fotos: Siegfried Meißner